Agile Projekte
Agilität
Laut Wörterbuch versteht man unter "agil":
- von großer Beweglichkeit zeugend
- regsam
- wendig
Überträgt man diese Adjektive nun auf einen Arbeitsprozess bzw. ein Projekt, so kann man sagen:
Agilität schafft die Voraussetzung, auf Veränderungen im Projektverlauf optimal zu reagieren. Diese Veränderungen können der Wunsch nach zusätzlichen Funktionen oder veränderten technischen Anforderungen sein. Letztlich alle Themen, die zu Projektstart noch nicht absehbar waren.
Agil zu arbeiten bedeutet, die gewünschten bzw. notwendigen Veränderungen als erweiternde, inspirierende Entwicklung einzubeziehen und daran zu wachsen. So lässt man sich im Prozess jederzeit die Möglichkeit offen, die für die Anforderung passendere Lösung einzubinden. Und es bedeutet nicht, an dem ursprünglichen Vorgehen zwingend festzuhalten.
Wir sprechen also in erster Linie nicht von einer Methode sondern von einer Haltung.
Die Grundeinstellung der Projektbeteiligten, sprich von Agentur und Kunde, ist geprägt von:
Statt detailliert zu kalkulieren kann der Kunde sich darauf verlassen, dass die Agentur mit großem Engagement seine Anforderungen umsetzt. Auch die Agentur sieht den Kunden als aktiven Teil des Projektteams, dessen Bedürfnisse und Anliegen ernst genommen werden.
Der Kunde lässt sich auf den Arbeitsprozess ein und liefert das notwendige Fachwissen. Die Agentur respektiert den Kunden als inhaltlichen Profi und erarbeitet mit ihm gemeinsam die optimale Lösung.
Kunde und Agentur arbeiten intensiv und offen miteinander. Anregungen von beiden Seiten werden als Entwicklungsmöglichkeit geschätzt. Der Kontakt zwischen Kunde und Agentur ist zu jeder Zeit verbindend.
Agilität ist also eine Haltung, ein Verhalten.
Und jetzt konkret:
Selbstverständlich beginnen auch agile Projekte mit einem Briefing. Wer und was soll erreicht werden. Das Briefing kann durch einen Workshop konkretisiert werden. Wenn nun die übergeordneten Ziele feststehen, startet der agile Prozess.
Dieser unterscheidet sich vom gewöhnlichen Ablauf wie folgt:
Das Projekt wird in sogenannte User Stories eingeteilt. Das bedeutet, dass die konkreten Aufgaben in kleine Arbeitsschritte gegliedert werden.
Zum Beispiel:
- Anlegen einer Navigationsstruktur
- Erstellung des Basisdesigns
- Textliche Überarbeitung der Inhalte
- etc.
Die User Stories werden von Grafikern bzw. Programmierern eingeschätzt. Das heißt, der Grafiker legt eine Zeit fest, in welcher er die User Story realistisch umsetzen kann. Das Team entscheidet selbst über das Tempo!
Zum Beispiel:
- Anlegen der Navigationsstruktur – 6 Stunden
- Erstellung des Basisdesigns – 16 Stunden
Es wird ein Sprint definiert. Ein Sprint ist der Zeitraum in welchem die nächsten Arbeitsschritte durchgeführt werden. In der Regel ist das eine Woche.
Im nächsten Sprint (in der nächsten Woche) wird die User Story "Anlegen der Navigationsstruktur" umgesetzt. Außerdem wird das Basisdesign erstellt.
Es sind also für die nächste Woche 22 Stunden geplant.
Eine Woche ist vergangen
Ist der Sprint zu Ende, werden die umgesetzten Gewerke mit dem Kunden besprochen. Sind im Laufe der Woche Fragen aufgetreten, werden auch diese mit dem Kunden diskutiert.
Ist der Kunde zufrieden, wird fortgefahren. Die nächsten User Stories werden dem nächsten Sprint zugeordnet. Gibt es Korrekturwünsche, werden die User Stories entsprechend angepasst.
Auf diese Art entsteht für den Kunden die Möglichkeit, den Projektverlauf kontinuierlich zu prüfen, zu begleiten und zu korrigieren. So ist der Kunde immer auf dem aktuellen Stand und die Agentur hat die Sicherheit, dass das Projekt in die gewünschte Richtung läuft.
Der Vorteil für das Agentur-Team ist die Eigenständigkeit. Der Programmierer schätzt selbst ein, wie lange er für einen Arbeitsschritt braucht. Der Grafiker beurteilt selbst, welche Zeit für die Umsetzung benötigt wird. Das Projekt liegt durch diese Eigenverantwortung in den Händen aller Projektbeteiligten.